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- Thema: Wissenschaftsreportage / Technik
spektrum.de, 7. Januar 2014 - Link
Werden wir die Familienfotos von Weihnachten 2013 auch noch unseren Enkeln zeigen können? Schon heute gehen Unmengen digitaler Daten verloren. Doch Forscher arbeiten an langlebigen Speichermethoden.
Es gibt viele Wege auf denen unsere Daten verschwinden: Kurz bevor die Diplomarbeit beendet ist, verabschiedet sich die Festplatte. Die alten Tagebücher kann der Computer nicht lesen – sie sind noch auf Disketten gespeichert. Und über die Bilder von der Familienweihnachtsfeier amüsiert sich nun der Dieb unseres Handys. Dagegen steht Oma Ernas Fotoalbum seit Jahrzehnten im Regal, wahrscheinlich können auch noch unsere Nachkommen durch die nostalgischen Bilder blättern. Zumindest wenn das Haus nicht abbrennt. Wollen wir dagegen Schnappschüsse von unseren Kindern zeigen, ist oft mehr nötig, als ein schneller Griff zum Schrank.
Das Problem wird der Öffentlichkeit erst langsam bewusst: Magnetische Datenträger wie Festplatten haben eine begrenzte Lebenszeit. Schon nach fünf bis 20 Jahren, so die Schätzungen von Experten, verlieren sie ihren Magnetismus – und damit die gespeicherten Daten. Auch optische Speicher wie CD-ROMS sind anfällig für Beschädigungen durch Temperaturschwankungen oder Kratzer und können häufig schon nach wenigen Jahren nicht mehr gelesen werden. Dazu kommt, dass sich viele Dateiformate mit den Nachfolgeversionen der üblichen Programme nicht mehr öffnen lassen. Wer seine Daten also nicht regelmäßig auf den neuesten Speichermedien sichert und in aktuelle Dateiformate kopiert, wird sie irgendwann verlieren.
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Bild der Wissenschaft 10/2013 (Auszug)
Menschen sind unberechenbar. Das erfahren auch Wissenschaftler, die Bewegungen von Fußgängern per Computer simulieren. Die Forscher versuchen es trotzdem – mit überraschenden Ergebnissen.
In der großen Halle der Düsseldorfer Messe geht auf einmal geht nichts mehr: rechts, links, vorn, hinten – überall drängen sich Menschen viel näher zusammen als ihnen lieb ist. Die Menge wankt hin und her, jeder versucht, sich an anderen vorbei zu schlängeln, manche mit Einsatz der Ellenbogen, andere eher behutsam, gemeinsam ist allen das Ziel: der Ausgang.
Fast jeder hat solche Situation schon einmal erlebt, beispielsweise am Ende eines Konzertes, wenn alle gleichzeitig durch wenige Ausgänge ins Freie streben. Aber so bekannt uns diese Szene auch scheint, für die Forschung bildet sie ein rätselhaftes Phänomen. „Über die Bewegungen von Menschenströmen ist so gut wie nichts bekannt“, sagt Armin Seyfried, Physiker und Gruppenleiter am Forschungszentrum Jülich. Computer-Simulationen scheitern regelmäßig, wenn sie derartige Bewegungen berechnen sollen.
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spektrum.de, 22. Oktober 2013 - Link
Beenden Laptop, Tablet und E-Reader die Ära der gedruckten Bücher? Wissenschaftler streiten, wie sich elektronische Medien auf unser Leseverhalten auswirken. Studien zeigen: Bei wirklich wichtiger Lektüre wollen Leser weiter Papierseiten umblättern. Noch. Denn Informatiker und Medienwissenschaftler haben weit reichende Visionen, wie die Technologie das Lesen in Zukunft verändern wird.
Wer kennt das nicht: Auf der Suche nach Informationen surfen wir durchs Netz, lesen schnell die aktuellen Schlagzeilen, lassen uns Studien, Aufsätze oder Fachtexte per E-Mail schicken und überfliegen sie am Bildschirm. Aber wenn uns ein Inhalt wichtig erscheint, drucken wir die Dokumente aus, unterstreichen zentrale Passagen und legen die Blätter einem Kollegen auf den Tisch. Das papierlose Büro ist ein Mythos. Bis heute. Und selbst der wissenschaftliche Nachwuchs, normalerweise Vorreiter, wenn es darum geht, neue Technologien zu nutzen, liebt anscheinend die gute alte Zettelwirtschaft.
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spektrum.de, 24. September 2013
Schon zwei Tage nach Verkaufsstart des neuen iPhone wird der viel beworbene Fingerabdruck-Sensor mit einfachsten Mitteln gehackt. Diese Blamage hätte Apple sich ersparen können, denn sie war absehbar: Der Konzern hat auf die falsche Technologie gesetzt.
Seit wenigen Tagen ist das neue iPhone 5S auf dem Markt. Was die Fachwelt im Vorfeld besonders neugierig machte, war die angekündigte Fingerabdruck-Identifizierung: Der Besitzer legt seinen Finger auf den Scanner, und das Gerät entsperrt sich. Freilich gibt es diese Technologie schon länger. Aber sie wurde in der Vergangenheit immer wieder geknackt: Die Identifizierung via Fingerabdruck galt als unsicher. Mit welchen Kniffen also hatten die Apple-Forscher die Technologie verbessert? Jetzt wissen wir: Überhaupt nicht.
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Bild der Wissenschaft 01/13 Niemand merkt sich gerne komplizierte Passwörter, deshalb sind digitale Daten oft miserabel geschützt. Informatiker tüfteln an alternativen Techniken, die menschliche Stärken nutzen.
Starten wir mit einer Frage in die Runde: Verwenden Sie das Passwort „123456"? Oder „passwort1"? Ja? Sie brauchen sich nicht zu schämen: Sie befinden sich in guter Gesellschaft – der Mehrheit. „Der Mensch ist nicht dazu gemacht, sich komplizierte alphanumerische Passwörter zu merken", sagt Emanuel von Zezschwitz vom Institut für Informatik der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität (LMU).
Passwörter sollen für digitale Sicherheit sorgen. Sie sollen Unbefugte daran hindern, Daten auf dem Smartphone auszuspionieren, sich von fremden Konten zu bedienen oder im Internet unter anderem Namen einzukaufen. Nur: Sichere Passwörter kann sich niemand merken. Deshalb nutzen die meisten Menschen Passwörter wie „12345", „iloveyou" oder „Passwort1" – und geben damit die Sicherheit ihrer Daten auf. Denn das sind die ersten Kombinationen, die Hacker testen, wenn sie ein Konto oder einen Online-Zugang knacken wollen.
Von Zezschwitz und seine Kollegen forschen daher an neuen Möglichkeiten für ein sicheres Login, die Nutzer nicht überfordern. Denn, auch das haben die Münchner Forscher herausgefunden: Die menschliche Toleranz für Sicherheitsmaßnahmen ist sehr gering.