Highlights und Preise - Eva Wolfangel

Highlights

Als ich 2018 mit dem European Science Writer of the Year Award geehrt wurde, erschien mir das wie ein Wunder. Schließlich ist meine Herangehensweise, Zukunftstechnologien in Reportagen zu erzählen, eine Ungewöhliche, für die ich immer mal wieder viel Überzeugungsarbeit leisten muss.

Bereits 2008 hat mir eine Jury eine besondere Begabung darin bestätigt, komplexe technische Themen so aufzuschreiben, dass sie gerne gelesen wird: damals habe ich den Journalistenpreis Luft- und Raumfahrt gewonnen. Das hat mich ermutigt, diese Herausforderung weiter zu verfolgen - und es folgten weitere Auszeichnungen.

 

  • Shortlist des Georg von Holtzbrinck Preis für Wissenschaftsjournalismus 2014
  • Journalistenpreis Informatik 2016
  • Nominiert für den Deutschen Reporterpreis, Kategorie „Beste Reportage“ 2016

2014 und 2018 war ich für den Georg von Holtzbrinck Preis für Wissenschaftsjournalismus nominiert und 2018 mit meinem Reportage-Projekt über Alexander Gerst in der russischen "Heldenmanufaktur" Starcity erneut im Finale des Journalistenpreises für Luft- und Raumfahrt. 2016 erhielt ich den Journalistenpreis Informatik für meine Reportage über Forscher, die an der perfekten Erinnerung arbeiten.

2016 war ich mit der weltweit ersten Reportage aus der Virtuellen Realität, "Mein Leben als Avatar" für den Deutschen Reporterpreis nominiert in der Hauptkategorie "Beste Reportage".

Auch das hat mir gezeigt, dass mein Zwitterdasein als Reportage- und Technik-Journalistin etwas bewegt: schließlich finden sich in den Nominierungen dort sonst vorallem die großen Spiegel-Reportagen über die große Politik und die großen Kriegsreportagen aus Syrien. Für die virtuelle Realität ist die Kategorie "Wissenschaft" vorgesehen - doch die "reportagen"-Redaktion hatte den Text in der Hauptkategorie eingereicht. Zurecht! Und die Jury hat das bestätigt: unsere digitale Zukunft ist ein Thema von großer gesellschaftlicher Relevanz!

Meine Leidenschaft, Reportage und Wissenschaftsjournalismus zu vereinen, ist manchmal eine Herausforderung. Als Journalistin sitze ich damit zwischen allen Stühlen. Es gibt Technik- und FachjournalistInnen, die meist entsprechende Fächer studiert haben und klassische Artikel aus ihrer Perspektive schreiben - und es gibt die klassischen Reportage-Ressorts, die häufig schon das Wort 'Algorithmus' nicht auf ihren Seiten haben wollen. Das einzige Reportagige, was dort bisher häufig in Zusammenhang mit Forschern erschienen ist, bediente meist das Klischee der schrägen Vögel in der Forschung.

Und auch die Umsetzung ist manchmal schwierig. Es braucht viel Energie und Ausdauer, die richtigen Protagonisten und eine spannende Perspektive zu finden. Doch sie zahlt sich aus: immer wieder höre ich von Leserinnen und Lesern, dass sie sich nur dank dieser Herangehensweise einem Thema geöffnet haben.

Doch genau das hilft vielen Menschen, komplexe technische Themen zu verstehen - und insbesondere deren gesellschaftliche Implikationen. Und es ist jetzt umso wichtiger, unsere Zukunft breit gesellschaftlich zu diskutieren.