Eva Wolfangel

Im Herbst stehen einige spannende Moderationen, Keynotes und Talks für mich an - digital, in der Virtuellen Realität und im echten Leben. Sehen wir uns?

Nach einem wahnsinns Fellowship-Jahr am MIT und in Harvard in Boston bin ich nun wieder zurück in Deutschland und kann es kaum erwarten, den einen oder die andere wieder zu sehen! Ich weiß, das mit dem Sehen ist gerade nicht so einfach, gleichzeitig spüre ich eine große Sehnsucht nach Austausch im "echten Leben".

Und das kann ich gut verstehen. Nachdem ich gefühlt eine Million Video-Konferenzen und Online-Kurse seit März erlebt habe (MIT und Harvard haben ihr gesamtes Kurs-Programm auf Zoom verlegt), ist irgendwie erneut klar geworden, dass Videokonferenzen das echte Leben kaum abbilden können. Sie sind nicht mehr als eine schlechte Krücke für die Realität, es geht so viel verloren.

Als hätte ich es geahnt, habe ich genau das übrigens schon im Dezember für die ZEIT aufgeschrieben - und dabei einige Alternativen genannt, die das echte Leben wenigstens etwas mehr in das virtuelle integrieren. Doch das hat sich leider nicht durchgesetzt. Und so bleibt meine Prophezeiung: wer will, dass Menschen so richtig genug von Video-Konferenzen und Online-Kursen haben, der soll nur weiter derart uninteraktvie Inhalte anbieten.

Zum Glück gibt es Lichtblicke!

Das Heidelberg Laureate Forum hat in diesem Jahr unter anderem auf meinen Vorschlag hin auch einen Treffpunkt in der Virtuellen Realität angeboten. Ich habe dort wieder den so genannten "Hot Topic" organisiert und moderiert, eine Konferenz in der Konferenz, in diesem Jahr zum Thema "Digital Health". Nach den beiden hochkarätig besetzten Panels mit WissenschaftlerInnen aus aller Welt hatten wir einen spannenden Austausch in VR - und es fühlte sich ein bisschen an wie eine "echte" Konferenzpause. (Zur Frage, wie sich digitale Konferenzen so organisieren lassen, dass sie sich möglichst echt anfühlen, recherchiere ich gerade - Tipps für gute Beispiele/best practises sind willkommen!)

Und auch dieser Post soll in die Zukunft weisen, erstmal in die nahe Zukunft: es stehen einige spannende Moderationen, Talks und Keynotes an, und viele der Veranstaltungen sind offen für alle. Ich würde mich freuen, den ein oder anderen dort zu sehen:

Nach dem Heidelberg Laureate Forum geht es weiter mit dem Silbersalz-Science-and-Media-Festival und der dazugehörigen Konferenz zu Wissenschaftsournalismus und -kommunikation in Halle vom 16. bis 18. Oktober. Es wird ein hybrides Modell sein - mit Publikum vor Ort sowie einem Livestream. Ich moderiere spannende Filmgespräche am Freitag und Sonntag Abend sowie das Panel der Keynote-Speaker auf der Konferenz am Samstag. Außerdem biete ich einen interaktiven Workshop zur Zukunft des Journalismus an und zur Frage, wie wir Vertrauen zurück gewinnen können und inwiefern Technologie dabei helfen kann.

Am 21. Oktober moderiere ich vor Ort auf der Next Frontiers Conference in Stuttgart zwei Panels über die Zukunft menschenartiger Roboter sowie die Frage, wie gut sich die Zukunft simulieren lässt. Am 24. Oktober spreche ich - ebenfalls auf der Next Frontiers Conference - mit dem Science-Fiction-Autor Tad Williams über "Visionen für eine Zukunft in der Virtuellen Realität".

Und wie viele von euch wissen, habe ich meine eigenen Visionen für die Virtuelle Realität. Am 28. Oktober spreche ich auf den Münchener Medientagen (digital) über unsere Zukunft mit der Virtuellen Realität - und zwar insbesondere über die Chancen und Herausforderungen für unsere Branche.

Am 14. November halte ich die Keynote auf dem Niedersächsischen Unternehmerinnenkongress zum Thema Künstliche Intelligenz - noch ist offen, ob es eine digitale, hybride oder analoge Veranstaltung wird.

Und finally ist die Wissenswerte, die größte deutsche Konferenz für Wissenschaftsjournalismus, im November als Vor-Ort-Veranstaltung in Freiburg geplant. Ich moderiere dort am 23. November ein Panel zum Thema "Deep Fakes: Gefahren, Herausforderungen und Lösungswege".

Das sind doch jede Menge Möglichkeiten, sich im Herbst zu sehen und ins Gespräch zu kommen - virtuell oder analog. Ich freue mich auf euch!