Eva Wolfangel

Im Herbst gibt es viele Chancen, sich im echten Leben zu treffen - unter anderem halte ich eine Keynote über das Metaverse bei der Next Frontiers Konferenz in Stuttgart sowie eine Keynote zu Überwachung auf einer Datenschutzkonferenz in Köln. Außerdem spreche ich in Heidelberg mit einigen der mit den höchsten Awards in der Informatik und der Mathematik ausgezeichneten Forscher:innen über kreative Methoden, ihre komplexen Themen zu kommunizieren. Die meisten Veranstaltungen sind öffentlich - sehen wir uns?

Als ich meine Webseite kurz vor der Pandemie einem Relaunch unterzogen habe, habe ich voll optimistisch diese neue Kategorie "News und Termine" eingeführt mit der Idee, hier Informationen zu veröffentlichen, die zu Begegnungen im "echten Leben" führen können und sollen. Denn immer wenn sich ein direkter Austausch mit Leser:innen, Hörer:innen oder Kolleg:innen zufällig ergibt - sei es am Rande von Konferenzen oder im Zuge von Recherchen - empfinde ich das als sehr inspirierend. Deshalb wollte ich dem Zufall auf die Sprünge helfen in der Hoffnung, dass Interessierte hier sehen können, wann ich wo im analogen, materiellen Raum anzutreffen bin. Doch dann kam die Pandemie - und alles Materielle versank im Virtuellen. Auch da gab es viele interessante Erlebnisse, aber jetzt freue ich mich, wenn materielle Begebenheiten wieder zunehmen. Denn so schön das Virtuelle ist, noch fehlt einiges von dem, was analoge Begegnungen schön macht. Und da sich nun, im Herbst 2022, einige Veranstaltungen "im echten Leben" häufen, wage ich hier mal einen neuen Post.


Mein persönlicher Veranstaltungsherbst beginnt direkt mit dem Herbstanfang, beziehungsweise am Tag danach in Heidelberg: Dort findet das Heidelberg Laureate Forum statt, das Gipfeltreffen der am höchsten ausgezeichneten Informatiker:innen und Mathematiker:innen quasi. Das Treffen ist die vergangenen Jahre ausgefallen beziehungsweise hatte online stattgefunden - jetzt geht es endlich wieder ins materielle Leben zurück. Das ist wichtig finde ich, denn seit ich 2018 zum ersten Mal dort war (damals habe ich eine integrierte öffentliche Konferenz zur Blockchain-Technologie moderiert), weiß ich, wie inspirierend und spannend es ist, sich mit jenen auszutauschen, die zu Durchbrüchen in ihren Fächern beigetragen haben. 2018 ist mir beispielsweise Vint Cerf - der "Vater des Internet" - dort über den Weg gelaufen. Für diesen informellen Austausch ist dort neben Workshops, Debatten und Vorträgen viel Zeit eingeplant.

Ich bin vom 21. bis 23.9. in Heidelberg und werde dort am 22.9. ein internationales Panel moderieren zur Frage, welche künftigen kreativen Kommunikations- und Stilformen im Journalismus ebenso wie in der Wissenschaftskommunikation helfen, wieder mehr Vertrauen zu gewinnen und vor allem auch die teils komplexen Themen der Informatik und der Mathematik so zu vermitteln, dass Menschen offen dafür sind und auf einer informierten Basis demokratische Entscheidungen über unsere Zukunft treffen können. Eine riesige Herausforderung - und wie wichtig das ist, sehen wir immer wieder - unter anderem, wenn öffentliche Diskussionen über KI entweder von Hype oder Panikmache dominiert sind. Oder wenn das Vertrauen in die Wissenschaft und den Journalismus sinken, ein Thema, das mich während meiner Gastprofessur in Heidelberg sehr beschäftigt hat.

Ebenfalls am 22.9. nachmittags vermittle ich einigen Teilnehmer:innen dort die Grundlagen der Kommunikation - eine dichte Version meiner Workshops zu Pressearbeit und Publik Speaking.

Am 27.9.22 startet dann in Stuttgart eine meiner Lieblingskonferenzen: „Next Frontiers – Applied Fiction Days“. Die jährliche Tagung  entstand aus dem Gedanken, dass aller Fortschritt zuvor Fantastik war. Sie bringt Fiktion und Fakten, Wirtschaft, Forschung, Philosophie, Film, Literatur und andere Künste ins Gespräch.  Dieses Jahr halte ich eine Keynote über Chancen und Risiken virtueller Räume und den Stand des Metaverse. Die Tagung ist öffentlich, aber man muss sich anmelden.

Am 30.9. moderiere ich auf der Landesmesse Stuttgart das AI Symposium des Tübinger AI Center - bestehend aus der Uni Tübingen und dem Max-Planck-Center für intelligente Systeme - ein Nachmittag vollgepackt mit Vorträgen und Diskussionen. Was mich besonders freut: Die Themen "Bias in AI" und Diversity bekommen viel Raum.

Am 4.10. kommen dann zwei der großen Themen zusammen, die mich bis dahin im Herbst beschäftigt haben: KI und Kommunikation/Journalismus. Im Rahmen der Forums Wissenschaftskommunikation in Hannover moderiere ich das Panel "Wenn Algorithmen wissenschaftliche Wahrheit verdrängen", unter anderem mit der früheren Spiegel-Redakteurin Christina Elmer und Caroline Lindekamp von Correctiv.

Und schließlich diskutiere ich endlich im Rahmen eines Panels auf der Wissenswerte - der Jahreskonferenz der Wissenschaftsjournalistinnen - am 17.10. in Bremen die Frage von Deepfakes und wie sich das Thema weiter entwickelt. Das Ganze hatten wir schon zwei Mal geplant, aber beide Male musste die Wissenswerte wegen der Pandemie abgesagt werden. Hoffen wir, dass es diesmal klappt! Das Thema Deepfakes ist jedenfalls aktueller denn je - nicht zuletzt, nachdem Franziska Giffey kürzlich mit einem falschen Klitschko gesprochen hat (darüber habe ich mit dem Deutschlandfunk gesprochen)

Am 8.11. moderiere ich ein wissenchaftlich-journalistisches Panel zum Thema "Vertrauen" im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung des Bundesinstituts für Risikobewertung in Berlin - den Link reiche ich nach, sobald er auftaucht.

Am 16. November halte ich eine Keynote im Rahmen der Datenschutzfachtagung der Gesellschaft für Datenschutz- und Datensicherheit zum Thema "Dystopie Mitarbeiterüberwachung" in Köln. Diese Dystopie ist leider teilweise schon da, wie ich vor ein paar Monaten für die ZEIT aufgeschrieben habe.

Und am 17.11. gibt es das erste Event in Zusammenhang mit meinem Buch, das Anfang November erscheint (juchhu!!): Ich werde mit Nicole Köster auf SWR1 Leute ausführlich über das Thema Cybersecurity und natürlich das Buch sprechen.

 

Wenn ihr jetzt denkt: Das ist ja nur Nabelschau - ja, vielleicht habt ihr Recht, das hier ist natürlich auch Marketing. Aber glaubt mir, das Bedürfnis nach Austausch mit euch ist echt und kommt von Herzen. Solche Begegnungen haben mir schrecklich gefehlt während der Pandemie, und ich hoffe, dass sie langsam wieder verstärkt möglich werden. Ich verspreche, dass ich mir am Rande jeder dieser Veranstaltungen Zeit nehme für Bier und Kaffee mit jedem und jeder, der/die Lust hat auf diesen Austausch!

Ganz ohne Marketing hier noch ein paar Recherche- and andere Termine, bei denen ich sein werde - und auch hier hoffe ich, den einen oder die andere zu treffen. Meldet euch gerne im Vorfeld, wenn ihr auch dort seid oder in der Nähe wohnt und Lust habt auf ein Treffen:

28./29.9.: Virus Bulletin Conference in Prag - legendäre Cybersecurity-Konferenz, die mir auch viel in meiner Buchrecherche begegnet ist

28.-30.10: Impro-Theater-Festival in Würzburg

7./8.12.: Black Hat Europe in London - noch eine legendäre Cybersecurity-Konferenz

Außerdem bin alle paar Wochen in Berlin, um die Kolleg:innen von Zeit Online zu besuchen und immer mal wieder in Zürich für Besuche bei der Republik.